Der Fluss des Lebens - Die Kunst des Loslassen
- Melanie
- 11. Jan. 2018
- 3 Min. Lesezeit
Kinder sind unsere Lehrmeister*innen im Loslassen
Loslassen bedeutet immer auch Freiheit geben, es bedeutet für mich sich dem Moment hinzugeben und dem was gerade ist und sich zeigen möchte. Es bedeutet geduldig zu sein und verlangt jede Menge Vertrauen von dir. Es bedeutet für mich erwartungsfrei dem Moment zu begegnen ohne eine gewisse Vorstellung in sich zu tragen, wie er sich denn zeigen soll oder darf. Es bedeutet für mich mitzufließen, sich dem Fluss des Lebens mit jeder Faser seines Seins hinzugeben, im völligem Zutrauen. Ohne zu wissen was kommen wird und ohne jeglichem Zutun, ohne Druck, sich in Gelassenheit und Leichtigkeit in diesen Fluss begeben und sich treiben lassen.
Ungeahnt schönes erwartet uns sobald wir uns einfach treiben lassen, alles „flowt“ auf einmal wie von Selbst, es ist eine Losgelassenheit sondergleichen, ein Gefühl von Bedingungslosigkeit und Freiheit. Vertrauen in das Leben selbst. Vertrauen in sich selbst. Vertrauen in die übernatürliche Kraft die durch uns alle wirkt und immer mit uns ist, in jedem von uns, auch wenn wir sie nicht sehen können, letztendlich hat alles Leben auf der Erde einen tieferen Sinn und wir sind in Liebe getragen, geführt und begleitet. Alles darf sich immer zu unserem Besten entfalten und zu unserer ganz individuellen und höchsten Selbsterkenntnis- und Heilung. Auch wenn wir zu dieser Erkenntnis oft erst ein wenig später gelangen. Vertrauen ist der Schlüssel. Uns wird immer genau das begegnen, was wir jetzt gerade benötigen um unsere Lernaufgaben zu meistern und uns in unserem Selbstausdruck entfalten zu können. Um eben diese Erfahrungen zu machen die wir im Moment gerade benötigen.

Für mich ist das Loslassen eine der größten Lernaufgaben in meinem Leben. Und immer und immer wieder komme ich an diesem Punkt an, wo mich das Leben regelrecht dazu auffordert und es mir abverlangt und die Essenz so vieler Ereignisse in meinem Leben ist das Loslassen, mich in Gelassenheit zu baden, mitzufließen und mich treiben zu lassen. Hinein ins Herz und ins Vertrauen zu fließen und den Kopf beiseite zu schieben, ins eiskalte Wasser zu springen, raus aus dem Boot und den viel zu engen Konzepten und Vorstellungen die mein Kopf und Verstand mir einzureden versuchen. Da pass ich schon längst nicht mehr hinein, viel zu begrenzt sind die Vorstellungen für das was außerhalb unserer Gedankenkonzepte auf uns wartet. Wir dürfen dafür wieder empfänglich werden und unser Herz dafür öffnen.
Eine gewisse Angst vor dem Loslassen macht sich oft breit und sie ist es auch die uns oft davon abhält wahrhaftig und tief loszulassen und einfach zu vertrauen. Uns selbst zu vertrauen. Dem Leben zu vertrauen. Doch das ist eben nicht immer so einfach und oft im Leben leichter gesagt als getan. Unser Verstand will Sicherheit und unsere Seele strebt nach Wachstum, Ausdehnung und nach neuen bereichernden Erfahrungen. Es strebt danach, sich dem Unbekannten zu öffnen und eben dafür braucht es Vertrauen.
Oft löst dies Angst in uns aus, obwohl das Festhalten an etwas, die Kontrolle und Sicherheit oft mehr Leid und Frustration in uns auslösen, als das es uns bereichert und gut damit ginge. Warum nicht einfach loslassen? Warum nicht einfach der leisen Stimme unseres Herzens folgen?
Wenn wir ganz ehrlich mit uns selbst sind und tief in uns hineinfühlen, spüren wir meist ganz klar in vielen Situationen wo es unsere Seele hinzieht und was es zu tun gilt. Auch wenn es scheinbar eine riesengroße Herausforderung für uns darstellt ist es auf der anderen Seite auch wieder einfach, es einfach sein zu lassen. Und sind wir ja auch genau aus diesem Grund hierher gekommen, um Erfahrungen zu machen und uns zu erfahren und zu entfalten.
Oft ist es auch die Sehnsucht die uns antreibt und die leise Stimme unseres Herzens auf unserer Reise durchs Leben die uns mit dem natürlichen Fluss des Lebens verbindet. Das alles kann unser Verstand nicht begreifen, wohin uns denn dieser natürliche Fluss des Lebens bringen mag. Denn er braucht Sicherheit und ihm fällt das Loslassen und das Vertrauen schwer. Er bleibt lieber an einem Ufer ohne zu wissen was denn auf den anderen Ufern auf uns wartet. Neues kann eben erst in unser Leben treten, wenn wir von dem Alten an dem wir festhalten loslassen und uns treiben lassen. Auf auf zu neuen Ufern, heißt es ja nicht umsonst. All die Vorstellungen, Erwartungen und Anhaftungen loslassen, auf unser Herz und diese leise Stimme in uns hören. Ins Vertrauen hineinfallen zu lassen und uns dem Leben hinzugeben. Pure Hingabe. Dies erfordert auch das dafür notwendige Vertrauen in sich selbst, Reflexion, Bewusstheit und Mut.

Vertrauen in den Fluss des Lebens. Vertrauen darin dass uns dieser Fluss genau dorthin treibt wo wir unseren tiefsten Sinn unseres DaSeins erfahren. Dafür dürfen wir uns tief mit unseren Herzen verbinden um diese Erfahrungen zulassen zu können, um Wachstum zulassen zu können, um empfänglich eben genau dafür zu sein. Im Loslassen offenbart sich der Raum für das Neue und Unbekannte und genau dieser Raum wird überflutet und befüllt mit all unseren Erfahrungen.
Comments